Pressemitteilung
Die Bundesfachplanung sieht die Umspannanlage Meerbusch/Osterath als Netzverknüpfungspunkt zur Anbindung des Doppelkonverters vor. Die „Stromautobahn“ vom Norden Deutschlands zum Süden (Baden-Würtemberg) dient dazu, die Strommengen zu transportieren. Konverteranlagen dienen dazu, die Stromarten umzukonvertieren, also Gleichtrom zu Wechselstrom und umgekehrt. Freileitungen und unterirdische Leitungen mit Spannungen bis zu 380 000 Volt (380 kV) müssen gebaut werden und werden z.Zt. gebaut.
Die vorgesehene Konverteranlage ist ein Riesen-Industriekomplex. Es ist nicht zu verstehen, dass Firma AMPRION sich nicht davon abbringen lässt, diese Industrieanlage in ein Gebiet zu verorten, dass mit Restriktionen belegt (Abbau oberflächennaher Bodenschätze) ist und per Gesetz (Regionalplanung) zu anderen Nutzungen vorgesehen ist. Die Bezirksregierung des Landes und der Rat der Stadt Kaarst haben eindeutig die Voten ihrer Gremien verabschiedet. All dies ist „AMPRION“ selbstverständlich bekannt.
Die Aussage der MIT, Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU Kaarst, dass ein Umdenken der Bevölkerung stattfindet hinsichtlich Akzeptanz, ist schlichtweg falsch. Inzwischen „unzählige“ Gespräche mit Menschen in Kaarst, die die Bürgerinitiative „Kein Konverter in Kaarst und Neuss“ geführt hat, vermittelten und vermitteln überhaupt nicht diesen Eindruck. Es entsteht hier der Eindruck, dass schlicht Stimmungsmache in PR-Art fabriziert wird; eine Institution ihren Einfluss missbraucht. Nach den Statuten setzt sich die MIT für die Belange des Mittelstands vor Ort ein. Diese Belange dürfen jedoch nicht zu Lasten der Menschen im Ort gehen. Lobbyismus darf hier keinen Platz haben.
OSKAR dient dazu, die gleichen Interessen zweier benachbarter Städte, nämlich gegen die Installation einer hochverdichteten und komplexen Industrie in ihren Stadtgebieten zu votieren, zusammenzuführen. Die Anlage, gebaut auf der Fläche Osterath, ist lediglich einige hundert Meter weiter entfernt zur „Dreiecksfläche Kaarst“. Und die Anlage, gebaut auf dem Gebiet „Dreiecksfläche“ ist lediglich einige hundert Meter weiter entfernt zur Fläche Osterath. Immissionen, also schädliche Einwirkungen auf die Bevölkerung, und Emissionen, also schädliche Abstrahlungen von einer Industrieanlage, nehmen nicht Rücksicht auf „Befindlichkeiten“ der Menschen in Osterath oder Kaarst. Sie nehmen nicht Rücksicht auf Grenzen. Sowie der Klimawandel nicht an Landesgrenzen haltmacht. Eine Gesamtbetrachtung der z. Zt. stattfindenden Immissionen auf das Gebiet der Stadt Kaarst – ua. zunehmender Fluglärm, Verkehre der A 52 und A 54, Autobahnkreuz Kaarst, und Konverter, – hat bislang nicht stattgefunden. Wo bleibt hier die Attraktivität der Stadt Kaarst als Wohnort? Wo bleiben die wirtschaftlich interessanten Wohnimmobilien und Liegenschaften?
Abseits von allen technischen, städtischen, politischen und wirtschaftspolitischen Interessen muss ein Umdenken stattfinden. Im Mittelpunkt der Planung müssen die fundamentalen Schutzgüter Mensch und Umwelt stehen. Es ist politischer Wille, industrielle Großprojekte nur unter weitest gehender Schonung der Menschen und der Umwelt zu realisieren. Die Errichtung des Konverters in unserem dicht besiedelten Gebiet bindet für viele Generationen nicht nur volkswirtschaftliche Werte für den falschen Zweck, sondern belastet auf Dauer die Menschen, die Kaarst oder Osterath als ihre Heimat gewählt haben und die Kinder, die hier geboren werden.
Für die Bürgerinitiative „Kein Konverter in Kaarst und Neuss“:
Edgar Nowack, Hasenweg 19, 41564 Kaarst Kaarst, den 27.12.2018